Stärkerer Schub für Halal-Tourismus
Thailand verstärkt seine Bemühungen, seine Position als halal-freundliches Reiseziel zu festigen. Während der Mega Halal 2025 Ausstellung in Bangkok haben verschiedene Regierungs- und Tourismusakteure wichtige Aktionspunkte diskutiert.
Vom 16. bis 18. Juli bot die Veranstaltung im BITEC Bangna Angebote aus den Bereichen Schönheit, Mode, Essen, Wellness und Reisen. Außerdem nahmen 500 Aussteller und Teilnehmer aus über 50 Ländern und mehr als 15.000 Besucher teil.
Im Jahr 2024 lag Thailand auf Platz 32 von 145 Reisezielen im Global Muslim Travel Index (GMT). Noch wichtiger ist, dass es unter den Ländern, die nicht zur Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) gehören, auf Platz 5 liegt.
Insgesamt spiegelt dieses Ziel einen breiteren Trend wider. Insbesondere rechnen Experten mit mehr als 1 Million Besuchern aus dem Nahen Osten und Afrika (MEA) im Jahr 2025.
Stimmen aus der Halal-Industrie
Auf der Veranstaltung betonten führende Vertreter des Tourismus die Notwendigkeit struktureller Veränderungen. So sagte zum Beispiel Aida Oujah, Präsidentin der Thai-ASEAN Halal Tourism Association (TAHTA): „Das Bidet ist wichtig. Wenn es im Badezimmer kein Wasser gibt, ist das ein großes Problem, besonders für muslimische Frauen.“
„Gleichzeitig wollen muslimische Reisende meist die gleichen Reiserouten wie andere Touristen. Die religiösen Anforderungen verursachen nur etwa 30 Prozent Unterschiede im Programm“, fügte sie hinzu.
Zu diesem Zweck drängten die Experten auf bessere Einrichtungen, einschließlich Gebetsräume, wasserfreundliche Toiletten und Personal, das in kultureller Sensibilität geschult ist.
Noch wichtiger ist, dass viele die Notwendigkeit einer besseren Zertifizierung betonten, da es immer mehr irreführende und nicht authentische Aufkleber gibt. Eine Standardisierung in allen Provinzen würde das Vertrauen der muslimischen Reisenden stärken.
„Muslime sprechen untereinander und wissen, wann etwas nicht wirklich halal ist – selbst wenn der Verkäufer einen Hidschab trägt“, so Oujah. „Außerdem achten Reisende nicht auf den Namen des Besitzers, Fatimah oder Mohammad – sie achten auf das Halal-Symbol.“
Die Reisebloggerin Sakarin Sadlah schlug unterdessen eine lokale App vor, die muslimischen Touristen hilft, Restaurants, Moscheen und Gebetsräume zu finden. Ähnliche Apps zur Inspiration sind z.B. Japans Halal Navi.
Regierung, Marktreaktion
Insgesamt reagiert die thailändische Regierung mit politischen Veränderungen. Insbesondere hat sie einen nationalen Fahrplan für 2024-2028 auf den Weg gebracht und ein Nationales Komitee der Halal-Industrie (NHIC) gegründet.
Darüber hinaus hat Premierminister Paetongtarn Shinawatra Unterstützung für die Zusammenarbeit der Halal-Industrie im Rahmen der thailändischen Lebensmittelsicherheit und im Energiesektor zugesagt.
Im Jahr 2023 werden die Exporte von Halal-Lebensmitteln in Thailand 222 Milliarden THB (7 Milliarden $) übersteigen. Branchenführer glauben, dass der Tourismus einen wichtigen Beitrag leisten könnte, wenn er richtig mit Halal-Dienstleistungen verknüpft wird.
Darüber hinaus möchte Thailand auch mehr muslimische Besucher aus Ländern wie Indonesien, Malaysia, dem Nahen Osten und Südasien anziehen.
Hürden und Lösungen
Trotz der Dynamik gibt es immer noch einige Herausforderungen. Dazu gehören zum Beispiel uneinheitliche Zertifizierungsverfahren, ein begrenztes Bewusstsein bei den Tourismusanbietern und die Konkurrenz durch regionale Marktführer wie Malaysia.
Dennoch gibt es noch viele Möglichkeiten. Die globale Halal-Wirtschaft wird bis 2027 voraussichtlich 3,1 Billionen Dollar übersteigen. Der Reise- und Gastgewerbesektor bleibt also ein Sektor mit hohem Wachstumspotenzial.
Darüber hinaus fordern die Interessenvertreter mehr Ausbildungsprogramme, stärkere Partnerschaften zwischen Regierung und Privatwirtschaft und gezielte internationale Marketingkampagnen.
Ausblick für den Halal-Markt
Wenn die Bemühungen anhalten, könnte Thailand bis 2028 über 100.000 neue Arbeitsplätze im Tourismus schaffen und sein BIP um mindestens 1,2% steigern.
Wie Aida Oujah anmerkte, muss Thailand darauf vorbereitet sein, einen Anteil am wachsenden Halal-Tourismusmarkt zu gewinnen.
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